Vorfahren
Bereits vor 8000 Jahren so zeigen archäologische Funde, wurden Ziegen gehalten. Die Domestizierung begann vermutlich bereits vor 10.000 Jahren. Ziegen sind zusammen mit den Schafen einige der ersten vom Menschen wirtschaftlich genutzten Tiere. Die Ziegen sind schon seit Jahrhunderten in Mitteleuropa bekannt. Die eigentliche Ziegenzucht begann aber erst Ende des vorletzten Jahrhunderts.
Ziegenrassen
Es gibt eine Vielzahl von Ziegenrassen. Ziegen werden oft zur Milcherzeugung gehalten. Es gibt aber auch Rassen zur Fleischerzeugung und Rassen, die zu beiden Produktionszielen gezüchtet bzw. gehalten werden. Daneben gibt es Rassen, die wegen der feinen Wolle gezüchtet werden. Die bekanntesten sind wohl die Angora-Ziege und die Kaschmir-Ziege
Im Saarland werden derzeit nur 4 Rassen im Herdbuch geführt:
- Bunte Deutsche Edelziege (BDE), (Milch)
- Burenziege (BUZ), (Fleisch)
- Thüringer Waldziege (TWZ), (Milch)
- Weiße Deutsche Edelziege (WDE), (Milch)
Die einzelne Rassen können auf der Homepage der VDL, dem Dachverband der deutschen Ziegenzuchtverbände, aufgerufen werden.
Haltung und Zucht
Ziegen sind eigentlich Herdentiere. Sie können aber auch sehr gut einzeln gehalten werden.
Im Saarland gibt es z. Zt. vier Betriebe, die Ziegen (und teilweise auch Schafe) im Haupterwerb züchten und halten.
Alle anderen Ziegenzüchter sind Hobbytierhalter .
Ziegen benötigen einen Stall, der hell, trocken und gut belüftet ist. Die benötigten Maße und Normen muss man beim Stallbau und bei den Einrichtungen beachten.
Ideal ist eine Haltung, die sich dem Jahresrhythmus anpasst. D. h., Weidehaltung in den milderen Jahreszeiten, Stallhaltung bei Nässe und Kälte.
Ziegen zählen zu den Wiederkäuern. D. h., sie haben -wie beispielsweise bei den Rindern - ein besonderes Magen- und Verdauungsystem mit 4 Mägen. Im Gegensatz zu Lebewesen mit einhöhligem Magen (Mensch, Schwein) sind Wiederkäuer in der Lage, aus Gras oder Graskonserven ihre Nährstoffe zu bilden. Die Fütterung ist für Wiederkäuer ein wichtiges Thema und wird deshalb gesondert behandelt.
Auch andere Haltungs- und Pflegeaufgaben muss der Ziegenhalter für eine ordnungsgemäße Tierhaltung kennen.
Alle wichtige Maßnahmen, die ein Tierhalter kennen muss, werden in kurzen Info's gesondert dargestellt.
Ziegen erlangen je nach Rasse mit 6-12 Monaten die Geschlechtsreife, die Zuchtreife ist mit 2-12 Monaten erreicht.
Die Trächtigkeit beträgt 150 Tage (± 5 Tage).
Die meisten Ziegenhalter züchten ihre Tiere in der Landeshaltung, d. h., ohne detaillierte Aufzeichnungen über Deckdaten, Ablammdaten oder Leistungsprüfungen.
Dagegen züchten die Herdbuchzüchter nach bestimmten Kriterien, die der Zuchtverband in einer sogenannten Zuchbuchordnung vorgibt. Grundlage ist ein Gesetz, das Tierzuchtgesetz und die EU-Tierzucht-Verordnung.
Produkte der Ziegen
Zur Nahrungsmittel für uns Meschen liefern Ziegen Fleisch (Lamm- / Zickelfleisch) und Milch, die dann auch zu Wurst und Käse weiterverarbeit werden kann.
Wolle (Angora, Kaschmir) spielt bei uns keine Rolle.
Dagegen werden Ziegen gerne zur Landschaftspflege eingesetzt. Mit diesen Tieren wird die Landschaft offen gehalten und eine Verbuschung verhindert.
Kleines Ziegen-1x1
Ziegenbock: männliches Tier
Ziege/Geiß: weibliches Tier
Ziegenlamm (Zicklein/Kitz): männliches oder weibliches Tier bis zu einem Alter von etwa drei Monaten